Was lest ihr.....
Re: Was lest ihr.....
Passend zum 150 heute
Rosa Luxemburg, Ernst Piper
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Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.
(Oscar Wilde)
Weil das Denken so schwierig ist, urteilt man lieber.
(Sandor Márai)
Gruß
erpie
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Zur Lockerung
aus gegebenem anlass!Hoellenvaart hat geschrieben: ↑Mittwoch 22. April 2020, 22:23
Der erste Abschnitt (1918) war explizit als »Manifest dada« angelegt, als subversive Sinn-Camouflage und »prinzipielles Handbrevier«. Der zweite Teil (1927) versteht sich indessen als »praktische« Denk- und Handlungsanleitung für den mondänen, stilbewußten Amoralisten.
Mit enzyklopädischer Nonchalance werden Kleidung und Manieren, Reisen und Hotels, Frauen und Männer, Gott und die Halbwelt abgehandelt. Ein anzüglicher Knigge – gleichsam für alle, die sich von der Schamlosigkeit der Moderne nicht länger zum Narren halten lassen wollen: Herrenzynismen wechseln mit Sentenzen der Weltgewandtheit, Travestien des Zeitgeists mit lebensphilosophischen Betrachtungen. Während sich eine durch und durch bigotte Gesellschaft in den Saturnalien der Selbstidealisierung berauschte, schrieb Walter Serner ihr die denkbar luzideste Ernüchterungsprosa auf den Leib.
leider ist konkret dieses büchlein vergriffen, nachdem ich das wohl letzte exemplar vom markt weggekauft habe. da muss man sich wohl das ebook beschaffen oder sich zumindest den ersten teil hier anschauen:
http://sdrc.lib.uiowa.edu/dada/Letzte_L ... /index.htm
oder hier:
https://de.wikisource.org/wiki/Letzte_Lockerung
und das beginnt so:
"Um einen Feuerball rast eine Kotkugel, auf der Damenseidenstrümpfe verkauft und Gauguins geschätzt werden."
oder man gibt sich das hörspiel auf die ohren (mit Dirk von Lowtzow):
https://www.ardaudiothek.de/hoerspiel-p ... g/53728274
also, lockert euch auf!
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Re: Was lest ihr.....
Der Bayrische Rundfunk bietet derzeit das Hörbuch 'Der Untertan' von Heinrich Mann als Podcast zum kostenlosen Download an. Gelesen von Hans Korte. Aufgeteilt in 19 Episoden.
https://www.br.de/kultur/der-untertan-v ... e-100.html
https://www.br.de/mediathek/podcast/der ... n/alle/850
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Die Banalität des Bösen
kommt ja dauernd in den nachrichten, also schließe ich mich mal an, absolut lesenswert:
vor 50 jahren fand in Jerusalem der prozess gegen Adolf Eichmann, den cheforganisator der judendeportationen in die vernichtungslager, statt. die jüdische philosophin Hannah Arendt berichtete von diesem prozess im auftrag der zeitung New Yorker. aus dem bericht wurde ein buch mit mehr als 400 seiten, in dem Arendt auch ausführlich die deutsche vernichtungspolitik dargestellt hat. Arendt wurde damals heftig für ihre beschreibung Eichmanns als banaler bürokrat (statt als monster) und ihre kritik an dem politischen urteil des gerichts in Israel, Deutschland und den USA angegriffen. die bedeutung des buches geht weit über den prozess und seinen hintergrund hinaus: es wird insb. die frage gestellt, welche bedeutung das gewissen und Kants kategorischer imperativ in einer diktatur haben können. das buch enthält außerdem zwei ausführliche aufsätze eines historikers zur bedeutung dieses buches und zum aktuellen stand der Eichmann-debatte.
Hannah Arendt wurde übrigens in Linden/Hannover geboren.
vor 50 jahren fand in Jerusalem der prozess gegen Adolf Eichmann, den cheforganisator der judendeportationen in die vernichtungslager, statt. die jüdische philosophin Hannah Arendt berichtete von diesem prozess im auftrag der zeitung New Yorker. aus dem bericht wurde ein buch mit mehr als 400 seiten, in dem Arendt auch ausführlich die deutsche vernichtungspolitik dargestellt hat. Arendt wurde damals heftig für ihre beschreibung Eichmanns als banaler bürokrat (statt als monster) und ihre kritik an dem politischen urteil des gerichts in Israel, Deutschland und den USA angegriffen. die bedeutung des buches geht weit über den prozess und seinen hintergrund hinaus: es wird insb. die frage gestellt, welche bedeutung das gewissen und Kants kategorischer imperativ in einer diktatur haben können. das buch enthält außerdem zwei ausführliche aufsätze eines historikers zur bedeutung dieses buches und zum aktuellen stand der Eichmann-debatte.
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Re: Fortsetzung Faserland
Bin fast durch mit Eurotrash. Für mich das langweiligste Buch von Kracht. Familingeschichte, Nazi Vergangenheit und eigene Unzulänglichkeiten. Aber alles nur so ein bisschen angerissen. Enttäuschend.Acker1966 hat geschrieben: ↑Sonntag 7. Februar 2021, 19:38https://m.tagesspiegel.de/kultur/neuer- ... 95390.htmlTxomin_Gurrutxaga hat geschrieben: ↑Donnerstag 5. November 2020, 00:17Danke. Kannte bisher nur Torsten, den Bochumer Ossi.
Großartiger Buchtitel übrigens. Wirkt inhaltlich freilich arg wirsch. Wird im Falle eines Falles eher auf "Faserland" oder "Imperium" rauslaufen (glaube unverdrossen an ein weißrussisches Weißrussland - und das liegt utopietechnisch wesentlich weiter weg als Engelhardts Kokosnussphantasien ).
BTW: immer wieder spannend, verblüffend, ernüchternd uvm... da gibt es tonnenweise Rezeption zum Œuvre von Leuten, deren Namen ich noch nie gehört habe!
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Re: Fortsetzung Faserland
Danke. Muss erst mal das "Original" lesen, bevor es an die Fortsetzung geht. Außerdem warten noch mindestens weitere drölfzig Bücher in der Warteschleife. Jaja, wenn man andauernd irgendeinen Schabernack in diesem Weltnetz treibt, anstatt zu lesen.
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Re: Fortsetzung Faserland
im literarischen quartett hat am freitag jemand behauptet, Krachts trash wäre diesem buch weit unterlegen:Txomin_Gurrutxaga hat geschrieben: ↑Montag 12. April 2021, 14:38Danke. Muss erst mal das "Original" lesen, bevor es an die Fortsetzung geht. Außerdem warten noch mindestens weitere drölfzig Bücher in der Warteschleife. Jaja, wenn man andauernd irgendeinen Schabernack in diesem Weltnetz treibt, anstatt zu lesen.
ich habe dieses buch eines großmeisters der literatur im original im regal stehen und werde es jetzt lesen. auf den trash werde ich allerdings erst mal verzichten.
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Nutrax für die Nerven, sagt es der Welt !
diese leseanregung hat sich mittlerweile zu einem wahren marathon ausgeweitet, alle bände mit hobbydetektiv Lord Peter Wimsey in chronologischer reihenfolge der entstehung im original in einem jahr zu lesen, der vorläufige höhepunkt ist die nummer 9 aus dem jahr 1933:Pk-hh hat geschrieben: ↑Dienstag 19. Mai 2020, 10:41Mord braucht Reklame ist es defintiv wert, gelesen zu werden.Hoellenvaart hat geschrieben: ↑Montag 18. Mai 2020, 22:15Die britische Zeitung The Guardian nahm 2009 zwei ihrer Kriminalromane, nämlich Der Tote in der Badewanne (1923) und Mord braucht Reklame (1933) in die Liste der tausend Romane auf, die jeder gelesen haben sollte.
Lord Peter Wimsey, eine schöne erinnerung an jugendliche strandlektüre. die "Badewanne" hätte ich ja noch vor mir, aber ist das wirklich was für erwachsene?
"Für Erwachsene" entscheidet ja nicht das Buch sondern der Leser. Ich hab mir irgendwann auch mal "Der Schatz im Silbersee" reingezogen.
Für gehobenere Ansprüche tendiere ich zu Sachbüchern. Belletristik ist nix für mich - da bin ich zu doof für....
oder, für die sprachbanausen hier:
großartig, phantastisch, genial, urkomisch: Lord Peter wird incognito in eine werbeagentur eingeschleust, weil dort ein werbetexter die treppe heruntergefallen ist und sich dabei das genick gebrochen hat, aber beweise für einen mord gibt es nicht. zunächst skeptisch und distanziert, schließlich braucht ein schwerreicher Lord keine werbung, zumal solche mit spartipps, denn man kauft natürlich einfach immer das teuerste, wird Lord Peter bald teil dieses merkwürdigen mikrokosmos und hat einen riesenspass daran, die verrücktesten werbeideen zu produzieren. nebenbei klärt er den treppensturz auf, lässt in kooperation mit seinem schwager von scotland yard eine gefährliche drogenbande hochgehen und gewinnt das cricketmatch gegen das team eines werbekunden als oxfordveteran praktisch im alleingang. das buch ist dabei kein stück altmodisch: man bekommt eine orgie mit nackten im springbrunnen und eine kapitalismuskritik vom feinsten geboten, werbung und konsumwahn werden gnadenlos durch den kakao gezogen. Lord Peter muss das erste mal in seinem leben einer (mehr oder weniger) geregelten beschäftigung nachgehen und verdient erstmals eigenes geld, eine einzigartige aber keineswegs schädliche erfahrung für den berufsmäßigen müßiggänger. also auch eine ironische befassung mit dem englischen adel...
lest das!, dagegen ist alles von Agatha Christie und Edgar Wallace kinderkram.
(notfalls reicht es auch aus, die liebevoll gestalteten bände von Hodder einfach nur in der hand zu halten und zu bestaunen)
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Die Wonnen der Gewöhnlichkeit
zu Faserland:
Haken dran. Die schmale Deutsch LK-Schwarte war schnell durchgelesen. Habe mich gut unterhalten gefühlt (wer das mochte, dem gefällt evtl. auch: die Hals-Nasen-Ohren-Arztsohnprosa von Thomas Klupp).
und sonst?
- das gesammelte Œuvre der Literatin/Journalistin Irena Brežná, die 1968 als 18jährige Slowakin mit ihren Dissidenteneltern in die Schweiz emigriert und leidvoll feststellen muss, dass die Eingeborenen dort einen strammeren Stock im Arsch haben als die Protagonisten in meinen Schwulenromanen.
- Julian Mars: Jetzt sind wir jung --> à propos Schwulenromane
- der neue Christoph Hein ("Guldenberg") --> scheint ganz unterhaltsam zu sein; geht um Flüchtlinge, die in der ostdeutschen Provinz eingekerk... quartiert werden.
Haken dran. Die schmale Deutsch LK-Schwarte war schnell durchgelesen. Habe mich gut unterhalten gefühlt (wer das mochte, dem gefällt evtl. auch: die Hals-Nasen-Ohren-Arztsohnprosa von Thomas Klupp).
und sonst?
- das gesammelte Œuvre der Literatin/Journalistin Irena Brežná, die 1968 als 18jährige Slowakin mit ihren Dissidenteneltern in die Schweiz emigriert und leidvoll feststellen muss, dass die Eingeborenen dort einen strammeren Stock im Arsch haben als die Protagonisten in meinen Schwulenromanen.
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Re: Die Wonnen der Gewöhnlichkeit
Hiess das nicht Guldenburgs? Die Verfilmung hab ich gern gesehen, was war die junge Kathi BöhmTxomin_Gurrutxaga hat geschrieben: ↑Dienstag 24. August 2021, 22:26
- der neue Christoph Hein ("Guldenberg") --> scheint ganz unterhaltsam zu sein; geht um Flüchtlinge, die in der ostdeutschen Provinz eingekerk... quartiert werden.
aber auch schnuckelig... also als Bilderbuch... warum nicht
Re: Die Wonnen der Gewöhnlichkeit
Und die war eingekerkert auf ihrem Stammsitz Schloss Guldenburg?jeck3108 hat geschrieben: ↑Mittwoch 25. August 2021, 08:38Hiess das nicht Guldenburgs? Die Verfilmung hab ich gern gesehen, was war die junge Kathi BöhmTxomin_Gurrutxaga hat geschrieben: ↑Dienstag 24. August 2021, 22:26
- der neue Christoph Hein ("Guldenberg") --> scheint ganz unterhaltsam zu sein; geht um Flüchtlinge, die in der ostdeutschen Provinz eingekerk... quartiert werden.
aber auch schnuckelig... also als Bilderbuch... warum nicht
Ich diskutiere nicht, ich erkläre lediglich, warum ich Recht habe.
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Re: Die Wonnen der Gewöhnlichkeit
Kann ich Dir nicht sagen. Ich weiß nur noch... naja, Du wirst es Dir denken könnenHeinz B. hat geschrieben: ↑Mittwoch 25. August 2021, 12:30Und die war eingekerkert auf ihrem Stammsitz Schloss Guldenburg?jeck3108 hat geschrieben: ↑Mittwoch 25. August 2021, 08:38Hiess das nicht Guldenburgs? Die Verfilmung hab ich gern gesehen, was war die junge Kathi BöhmTxomin_Gurrutxaga hat geschrieben: ↑Dienstag 24. August 2021, 22:26
- der neue Christoph Hein ("Guldenberg") --> scheint ganz unterhaltsam zu sein; geht um Flüchtlinge, die in der ostdeutschen Provinz eingekerk... quartiert werden.
aber auch schnuckelig... also als Bilderbuch... warum nicht
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Re: Die Wonnen der Gewöhnlichkeit
Nette Milchkannen?
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Re: Die Wonnen der Gewöhnlichkeit
Ferkel, hier können Kinder mitlesen...
ich kann mich nur nicht wegen der Komplexität der verschachtelten Story und der vielseitigen Charakterentwicklung so genau erinnern.
Und nur deshalb hab ich da ja zugeschaut, ich hab ja auch den Playboy nur wegen der Interviews gelesen
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Holländer wissen, was gut ist
wer in ein buchuniversum von mehr als 5.000 seiten eindringen möchte, dem sei J.J. Voskuils "Das Büro" wärmstens empfohlen:
„Das Büro“-Epos von J.J. Voskuil
Von Karteikarten, Butterbroten und Kaffeemaschinen
Von Katharina Borchardt · 05.01.2018
30 Jahre lang arbeitete J.J. Voskuil in einem Amsterdamer Institut für Volkskunde, von 1957-1987. Als er in Rente ging, begann er, die Geschichte seines Bürolebens aufzuschreiben. Es entstand ein 5000-seitiges Epos über wissenschaftlichen Alltag – ein quasi-ethnographischer Blick auf das eigene Tun.
Eine nicht zu unterschätzende Rolle darin spielen Butterbrot und kopje koffie sowie der tägliche Plausch mit den lieben Kollegen. Gelegentlich aber wird auch gearbeitet: Voskuils Alter Ego Maarten Koning erforscht in seinem Büro bäuerliche Gebräuche und sprachliche Verschiedenheiten zwischen Friesland und Flandern.
In den Niederlanden lösten die sieben „Büro“-Bände einen Leserausch aus. Sein Leben im Büro verbringen – das hat eine ganz eigene Tragik, die manch einer kennt. Nun liegt das immense Opus komplett auf Deutsch vor.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/da ... n-100.html
https://www.deutschlandfunk.de/niederla ... e-100.html
bestens geeignet, um etwas farbe in graue wintertage zu bringen. man braucht übrigens keine hilfsmittel, um diesen rausch zu erleben.
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Der Fußballkrieg
"In ganz Lateinamerika erfüllen die Stadien eine doppelte Rolle: In Friedenszeiten werden dort Spiele ausgetragen, in Krisenzeiten verwandeln sie sich in Konzentrationslager."
das buch enthält neben der titelreportage "Der Fußballkrieg" im wesentlichen reportagen des polnischen korrespondenten aus den 1960er jahren, in denen der blutige weg zur unabhängigkeit in afrikanischen staaten wie Ghana, Kongo oder Algerien beleuchtet wird.
Der 100-stündige Fußballkrieg zwischen El Salvador und Honduras: Erst fielen die Tore, dann die Bomben
Dennis Melzer
Mar 22, 2020
El Salvador und Honduras duellierten sich um ein Ticket für die WM 1970. Im Anschluss brach ein Krieg zwischen den Nachbarn aus. Mit tausenden Toten....
https://www.goal.com/de/meldungen/der-1 ... iiida0hmih
ein interessantes stück aus der historie der schönsten nebensache der welt. heutzutage nicht mehr denkbar?
https://www.sueddeutsche.de/sport/russl ... -1.4643708
das buch enthält neben der titelreportage "Der Fußballkrieg" im wesentlichen reportagen des polnischen korrespondenten aus den 1960er jahren, in denen der blutige weg zur unabhängigkeit in afrikanischen staaten wie Ghana, Kongo oder Algerien beleuchtet wird.
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El Salvador und Honduras duellierten sich um ein Ticket für die WM 1970. Im Anschluss brach ein Krieg zwischen den Nachbarn aus. Mit tausenden Toten....
https://www.goal.com/de/meldungen/der-1 ... iiida0hmih
ein interessantes stück aus der historie der schönsten nebensache der welt. heutzutage nicht mehr denkbar?
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Re: Der Fußballkrieg
Dazu nur ein Wort: VOLLIDIOTEN!Hoellenvaart hat geschrieben: ↑Freitag 17. Dezember 2021, 01:00 "In ganz Lateinamerika erfüllen die Stadien eine doppelte Rolle: In Friedenszeiten werden dort Spiele ausgetragen, in Krisenzeiten verwandeln sie sich in Konzentrationslager."
das buch enthält neben der titelreportage "Der Fußballkrieg" im wesentlichen reportagen des polnischen korrespondenten aus den 1960er jahren, in denen der blutige weg zur unabhängigkeit in afrikanischen staaten wie Ghana, Kongo oder Algerien beleuchtet wird.
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El Salvador und Honduras duellierten sich um ein Ticket für die WM 1970. Im Anschluss brach ein Krieg zwischen den Nachbarn aus. Mit tausenden Toten....
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Unsinn. Vielleicht marschiert Russland demnächst aus vielen (vorgeschobenen) Gründen in die Ukraine ein. Aber bestimmt nicht wegen einer Niederlage im Fussball.ein interessantes stück aus der historie der schönsten nebensache der welt. heutzutage nicht mehr denkbar?
https://www.sueddeutsche.de/sport/russl ... -1.4643708
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Re: Der Fußballkrieg
wenn du das oben richtig gelesen hättest, könntest du wissen, dass der 100-stunden-krieg nicht wegen einer niederlage im fussball ausgebrochen ist.Heinz B. hat geschrieben: ↑Freitag 17. Dezember 2021, 17:04Dazu nur ein Wort: VOLLIDIOTEN!Hoellenvaart hat geschrieben: ↑Freitag 17. Dezember 2021, 01:00 "In ganz Lateinamerika erfüllen die Stadien eine doppelte Rolle: In Friedenszeiten werden dort Spiele ausgetragen, in Krisenzeiten verwandeln sie sich in Konzentrationslager."
das buch enthält neben der titelreportage "Der Fußballkrieg" im wesentlichen reportagen des polnischen korrespondenten aus den 1960er jahren, in denen der blutige weg zur unabhängigkeit in afrikanischen staaten wie Ghana, Kongo oder Algerien beleuchtet wird.
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El Salvador und Honduras duellierten sich um ein Ticket für die WM 1970. Im Anschluss brach ein Krieg zwischen den Nachbarn aus. Mit tausenden Toten....
https://www.goal.com/de/meldungen/der-1 ... iiida0hmih
Unsinn. Vielleicht marschiert Russland demnächst aus vielen (vorgeschobenen) Gründen in die Ukraine ein. Aber bestimmt nicht wegen einer Niederlage im Fussball.ein interessantes stück aus der historie der schönsten nebensache der welt. heutzutage nicht mehr denkbar?
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Re: Der Fußballkrieg
Erste Reaktion ist: Häh!? Aber die Reportagen stammen aus den 60er Jahren, da passte das schon.Hoellenvaart hat geschrieben: ↑Freitag 17. Dezember 2021, 01:00 "In ganz Lateinamerika erfüllen die Stadien eine doppelte Rolle: In Friedenszeiten werden dort Spiele ausgetragen, in Krisenzeiten verwandeln sie sich in Konzentrationslager."
das buch enthält neben der titelreportage "Der Fußballkrieg" im wesentlichen reportagen des polnischen korrespondenten aus den 1960er jahren, in denen der blutige weg zur unabhängigkeit in afrikanischen staaten wie Ghana, Kongo oder Algerien beleuchtet wird.
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El Salvador und Honduras duellierten sich um ein Ticket für die WM 1970. Im Anschluss brach ein Krieg zwischen den Nachbarn aus. Mit tausenden Toten....
https://www.goal.com/de/meldungen/der-1 ... iiida0hmih
ein interessantes stück aus der historie der schönsten nebensache der welt. heutzutage nicht mehr denkbar?
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Kann sich sowas wiederholen? Natürlich kann das. Man sieht ja an Trump, das Faschismus wieder salonfähig wird.
Aber Fussball ist da bestenfalls ein *Streichholz*, nicht eine grundlegende Ursache.
"Klar. Ich hätte das selber machen können (in die Politik zu gehen), aber dazu fehlte mir bisweilen im Leben der Mut, die Egomanie, die Zeit u. auch Vitamin B."
Quelle: Wer wohl?
Quelle: Wer wohl?
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Re: Was lest ihr.....
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Re: Was lest ihr.....
An Pinochets Verfassung haben die noch bis heute zu knabbern.Hoellenvaart hat geschrieben: ↑Freitag 17. Dezember 2021, 18:45 https://www.kicker.de/_theater_des_absu ... 04/artikel
Die Argentinier haben dann Ende der 70er ein diskreteres Modell erfunden: Mitm Hubschrauber überm Südatlantik abwerfen.
Unappetitliche Zeiten damals.
"Klar. Ich hätte das selber machen können (in die Politik zu gehen), aber dazu fehlte mir bisweilen im Leben der Mut, die Egomanie, die Zeit u. auch Vitamin B."
Quelle: Wer wohl?
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Re: Der Fußballkrieg
Stimmt. Dennoch wurde das Spiel als Anlass für den Krieg missbraucht und auch das wird im Fall Russland/Ukraine nicht passsieren. Da werden Putin sicher phantasievollere Gründe einfallen. Zum Beispiel den zu finden, der die Russen zur Hilfe gerufen hat. Wie damals in Afghanistan.Hoellenvaart hat geschrieben: ↑Freitag 17. Dezember 2021, 17:12wenn du das oben richtig gelesen hättest, könntest du wissen, dass der 100-stunden-krieg nicht wegen einer niederlage im fussball ausgebrochen ist.Heinz B. hat geschrieben: ↑Freitag 17. Dezember 2021, 17:04Dazu nur ein Wort: VOLLIDIOTEN!Hoellenvaart hat geschrieben: ↑Freitag 17. Dezember 2021, 01:00 "In ganz Lateinamerika erfüllen die Stadien eine doppelte Rolle: In Friedenszeiten werden dort Spiele ausgetragen, in Krisenzeiten verwandeln sie sich in Konzentrationslager."
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150 Jahre Theodor Lessing
Niemand war solidarisch mit diesem Quälgeist
Von Thomas Karlauf
-Aktualisiert am 08.02.2022-14:48
Er war eines der ersten prominenten Opfer der Nationalsozialisten: Eine Erinnerung an den Publizisten, Philosophen und Schriftsteller Theodor Lessing anlässlich seines 150. Geburtstags.
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/ ... 85963.html
ich empfehle sein buch "Geschichte als Sinngebung des Sinnlosen", kann man hier für lau lesen:
https://www.projekt-gutenberg.org/lessi ... nnlos.html
Theodor Lessing und die "Geschichte als Sinngebung des Sinnlosen": Im Eismeer der Geschichte
Von Günter Kunert
1. Mai 1992
...Mich hat, muß ich gestehen, am meisten sein Buch "Geschichte als Sinngebung des Sinnlosen" beeindruckt, ein Werk, dessen Lektüre man nie beenden kann, immer aufs neue blätternd, immer aufs neue angeregt, wie man es zum Beispiel mit Montaigne treiben kann. Die Systematik des Buches verläuft nicht einbahnstraßenartig, sondern "spiralförmig", so daß stets neue Facetten des Themas Geschichte hervortreten; psychologische, soziale, philosophische, ökonomische, philologische, ein lebendiges Kreisen um den Stoff, ...
...Geschichte, sagt Lessing, ist nichts anderes als die nachträgliche Sinn-Unterstellung für Ereignisse, die in sich gar keinen Sinn haben können: "Wenn ein Historiker oder Geschichtsphilosoph schon a priori weiß und überzeugt ist, daß z. B. das Bestehen des Deutschen Reiches oder das lutherische Christentum oder die Logoslehre Hegels oder sonst etwas ein Wert und der Höhepunkt einer Entwicklung ist, dann ist’s eben kinderleicht, alle nur möglichen Geschehnisse der Vorwelt auf diesen Höhepunkt hin zu orientieren."
Geschichte, schreibt Lessing, sei bloß ein heilsamer Akt der Selbsttäuschung, ohne welche wir nicht lebensfähig wären: "Gerade als ob die seelendünne Maschinenwelt sich immerfort beweisen müsse, daß sie fröhlich sei und lebe, verkündet sie von jeder Kanzel und von jedem Lehrstuhl herab die bekannten anfeuernden Formeln: Leben, Freude, Tat, Anschauung, Sinnlichkeit, Weltbejahung (oder wie sonst immer die rauschersetzenden Schlagwörter lauten, die als Brücken und Krücken benötigt werden). Der nüchterne Geschichtspessimismus erhält demgegenüber den Makel der Ungesundheit..."
https://www.zeit.de/1992/19/im-eismeer- ... icht#print
Günter Kunert empfehle ich natürlich auch wärmstens, ein genie des hintersinnigen humors und der klarsichtigen analyse unserer absurden, dem untergang geweihten zivilisation.
Von Thomas Karlauf
-Aktualisiert am 08.02.2022-14:48
Er war eines der ersten prominenten Opfer der Nationalsozialisten: Eine Erinnerung an den Publizisten, Philosophen und Schriftsteller Theodor Lessing anlässlich seines 150. Geburtstags.
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/ ... 85963.html
ich empfehle sein buch "Geschichte als Sinngebung des Sinnlosen", kann man hier für lau lesen:
https://www.projekt-gutenberg.org/lessi ... nnlos.html
Theodor Lessing und die "Geschichte als Sinngebung des Sinnlosen": Im Eismeer der Geschichte
Von Günter Kunert
1. Mai 1992
...Mich hat, muß ich gestehen, am meisten sein Buch "Geschichte als Sinngebung des Sinnlosen" beeindruckt, ein Werk, dessen Lektüre man nie beenden kann, immer aufs neue blätternd, immer aufs neue angeregt, wie man es zum Beispiel mit Montaigne treiben kann. Die Systematik des Buches verläuft nicht einbahnstraßenartig, sondern "spiralförmig", so daß stets neue Facetten des Themas Geschichte hervortreten; psychologische, soziale, philosophische, ökonomische, philologische, ein lebendiges Kreisen um den Stoff, ...
...Geschichte, sagt Lessing, ist nichts anderes als die nachträgliche Sinn-Unterstellung für Ereignisse, die in sich gar keinen Sinn haben können: "Wenn ein Historiker oder Geschichtsphilosoph schon a priori weiß und überzeugt ist, daß z. B. das Bestehen des Deutschen Reiches oder das lutherische Christentum oder die Logoslehre Hegels oder sonst etwas ein Wert und der Höhepunkt einer Entwicklung ist, dann ist’s eben kinderleicht, alle nur möglichen Geschehnisse der Vorwelt auf diesen Höhepunkt hin zu orientieren."
Geschichte, schreibt Lessing, sei bloß ein heilsamer Akt der Selbsttäuschung, ohne welche wir nicht lebensfähig wären: "Gerade als ob die seelendünne Maschinenwelt sich immerfort beweisen müsse, daß sie fröhlich sei und lebe, verkündet sie von jeder Kanzel und von jedem Lehrstuhl herab die bekannten anfeuernden Formeln: Leben, Freude, Tat, Anschauung, Sinnlichkeit, Weltbejahung (oder wie sonst immer die rauschersetzenden Schlagwörter lauten, die als Brücken und Krücken benötigt werden). Der nüchterne Geschichtspessimismus erhält demgegenüber den Makel der Ungesundheit..."
https://www.zeit.de/1992/19/im-eismeer- ... icht#print
Günter Kunert empfehle ich natürlich auch wärmstens, ein genie des hintersinnigen humors und der klarsichtigen analyse unserer absurden, dem untergang geweihten zivilisation.
„...Politiker! Du kennst die Ethik dieser Leute, die liegt noch ein Grad unter der von Kinderschändern...“ (Alvy Singer)
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Zur Feier des Tages
krame ich diese Familiengeschichts-Erinnerungs-Schwarte aus dem Bunker und widme sie den Греки Приазов'я rund um Mariupolis und Sartana.
Die Autorin spürt ihrem schier endlos verzweigten Stammbaum hinterher, insbesondere ihrer früh verstorbenen Mutter, die als junge Zwangsarbeiterin in Franggen landet und der dort im Konzern Hansi Flicks die alliierten Bomben um die Ohren fliegen.
Mit 363 (gefühlt 1000) Seiten ist das Werk um bestimmt 300 Seiten zu lang ausgefallen, aber das soll uns heute nicht kümmern.
"Slava" to whom it may concern!
https://de.wikipedia.org/wiki/Sie_kam_aus_Mariupol
https://de.wikipedia.org/wiki/Natascha_Wodin
Ніхто не зламає націю, чий дух був викований у століттях боїв.
Prší a venku se setmělo, tato noc nebude krátká!
Wir sind Verteidiger des wahren Blödsinns, Krieger in schwarz-rosa-gold.
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- Hoellenvaart
- Schwallerkopp
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Das Imperium schlägt zurück
Moskau, Anfang der 90er Jahre. Im Wohnheim des Gorki-Instituts hocken die poetischen Hoffnungen aus der sowjetischen Provinz aufeinander. Das Imperium zerfällt, die Stimmung ist gereizt, der Wodka knapp. Otto von F., Student aus der Westukraine, will im Kaufhaus „Kinderwelt” Geschenke besorgen, findet nicht mehr heraus und gerät in die Gewalt von Geheimdienstbeamten, die in den Katakomben unter dem Kreml ein Rattenheer züchten.
Juri Andruchowytsch, geboren 1960 in Iwano-Frankiwsk/Westukraine, dem früheren galizischen Stanislau, studierte Journalistik und begann als Lyriker. Außerdem veröffentlicht er Essays und Romane. Andruchowytsch ist einer der bekanntesten europäischen Autoren der Gegenwart, sein Werk erscheint in 20 Sprachen. 1985 war er Mitbegründer der legendären literarischen Performance-Gruppe Bu-Ba-Bu (Burlesk-Balagan-Buffonada). Mit seinen drei Romanen Rekreacij (1992; dt. Karpatenkarneval, 2019), Moscoviada (1993, dt. Ausgabe 2006), Perverzija (1999, dt. Perversion, 2011), die unter anderem ins Englische, Spanische, Französische und Italienische übersetzt wurden, ist er unfreiwillig zum Klassiker der ukrainischen Gegenwartsliteratur geworden.
im nachwort zum roman, das Juri Andruchowytsch 2006, also 13 jahre später, geschrieben hat, muss der ukrainische autor hinsichtlich der bestrebungen, das russische imperium wieder herzustellen, konstatieren:
„Sie sind viel standfester, lebendiger, mithin überhaupt keine Gespenster. Bewaffnet mit einer Gaspipeline verfolgt Schwarzstrumpf seinen superambitionierten Plan weiter. Ich hoffe, daß er auch diesmal keine Beute macht.“
das "auch diesmal" bezieht sich auf den putsch gegen Gorbatschow im jahr 1991. die hoffnung hat sich mittlerweile erledigt...
„...Politiker! Du kennst die Ethik dieser Leute, die liegt noch ein Grad unter der von Kinderschändern...“ (Alvy Singer)