micki2 hat geschrieben: ↑Samstag 13. April 2024, 13:05
Moin, kann den Bezahlquatsch zwar nicht lesen, muß aber zugeben, das ich genau diese Idee vor ein Wochen auch mal hatte
als Uralt Werderaner weiß ich, wovon ich spreche...........wobei ein Titel als trullala ist jetzt nicht Spieler oder Trainer....insofern...
Jup so sieht es aus! Hier der Teil der Werder noch betrifft:
Es geht um einen ehrlichen Verteidiger aus Lubliniec und um einen Verbrecher aus Marseille. Um das Scheitern und das Aufstehen. Sogar um Punk. Protagonist ist der Mann, den sie heute, völlig zu Recht, „Esgibtnureinrudivöller“ nennen.
Damals, in den Achtzigern, war Rudi Völler einer der besten Stürmer Deutschlands. Schnell, trickreich, eiskalt im Abschluss. 1982 wurde er als Spieler von 1860 München Torschützenkönig in der zweiten Liga, 1983 im Trikot von Werder Bremen in der Bundesliga. Schon in seinen ersten 100 Werder-Spielen schoss er 73 Tore. Ein Bundesligarekord, der erst einige Jahrzehnte später von Robert Lewandowski bei den Bayern eingestellt wurde.
Mehrmals spielte Werder in den Achtzigern um den Meistertitel mit. Besonders eng war’s in Völlers erster Saison, 1982/83, als die Bremer am Ende nur Zweiter wurden, punktgleich mit dem Meister HSV, gegen den sie, kleine Randnotiz, auswärts unentschieden gespielt und zu Hause gewonnen hatten, 3:2, ein Tor Völler.
Zwei Jahre später folgte die nächste Vizemeisterschaft, Meister wurde diesmal der FC Bayern, und auch gegen den war Werder in der Saison ohne Niederlage geblieben. 1:1 in München, 4:2 im Weserstadion, zwei Tore Völler.
40 Elfmeter, 39 verwandelt
Und dann war da dieser 22. April 1986. Der 33. Spieltag. Werder gegen Bayern. Erster gegen Zweiter. Mit einem Sieg hätte Werder Meister werden können.
Es laufen die letzten Minuten, immer noch steht es 0:0, als Rudi Völler entschlossen in den Strafraum eindringt und versucht, den Ball über Sören Lerby zu heben. Bayerns Verteidiger reißt die Arme hoch, der Ball landet irgendwo zwischen seinem Gesicht und seiner Schulter, Schiedsrichter Volker Roth zeigt auf den Punkt. Michael Kutzop wird schießen, natürlich. Völlers Freund. Sie hatten gemeinsam bei Kickers Offenbach gespielt. Jahre später wird Kutzop die Rudi-Völler-Fußballschule auf Mallorca leiten. In seiner Karriere-Statistik steht dann: 40 Elfmeter, 39 verwandelt.
Es war eines der großen Dramen der Bundesligageschichte, vergleichbar mit Frankfurts Scheitern in Rostock 1992 oder Schalkes Vier-Minuten-Meisterschaft 2001. Denn am letzten Spieltag der Saison 1985/86 gewannen die Bayern 6:0 gegen Gladbach, Werder verlor 1:2 in Stuttgart. Die Meisterschaft war wieder futsch.
Völler wechselte wenige Wochen nach dem Elfmeterfehlschuss nach Italien – und das Drama ging weiter. Denn in Bremen konnten sie das Trauma von 1986 bald besiegen, 1988 gewannen sie die Meisterschaft, souverän mit vier Punkten Vorsprung auf die Bayern. Zehntausende Fans stürmten damals den Rasen, auf dem Rathausbalkon streckten Jonny Otten, Mirko Votava, Frank Neubarth und auch Michael Kutzop die Schale in den Bremer Abendhimmel, sie alle waren noch da, seine alten Freunde und Mitspieler. Und Rudi? Der wurde mit der AS Rom Dritter in der Serie A.
https://www.11freunde.de/bundesliga/bay ... 2acd903b81
Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.
(Oscar Wilde)
Weil das Denken so schwierig ist, urteilt man lieber.
(Sandor Márai)
Gruß
erpie