Wir denken das manchmal gerne, aber auf der anderen Seite stehen da auch keine Vollidioten mehr. Das ist nicht mehr Uli Borowka, der sich vorher die Hucke zusäuft. Die sind alle durch das knallharte Aussieben gegangen, durch das jeder durchmuss, der heute Profi werden will. Klar sind sie beim FCB (hoffentlich) noch ein kleines Stückchen besser, sonst wären sie nicht bei diesem Verein. Aber Wald und Wiese machen die Lücke gegen Bayern oder auch den BVB eben dann oft durch Extra-Motivation ein bisschen geringer.jeck3108 hat geschrieben: ↑Samstag 2. März 2024, 12:47Und da mich als BVBler dieses Thema ja schon seit fast nem Jahrzehnt umtreibt: ist das wirklich der Kern des Problemes, an das man ran muß? Sowohl in der täglichen Arbeit als auch in der perspektivischen Kader-Ausrichtung.
Ich gehe immer davon aus, das man grundsätzlich leistungsbereite Spitzensportler vor sich hat, die gewinnen wollen. Ansonsten wären sie nicht dahin gekommen, wo sie sind. Nämlich in der Leistungsspitze. Und das ist auch ihr Selbstverständnis, aufgrund des Renomees des Arbeitsgebers und auch mit Blick auf das Gehaltskonto.
Und darf es jetzt wirklich das Problem sein, das man in dieser Dauerbelastung, der man ausgesetzt ist, in einem Wald- und Wiesenspiel gegen einen Gegner, der individuell deutlich schlechter sein sollte, mal fünfe grade sein lässt für ne Halbzeit? Sollte nicht die individuelle Überlegenheit in eine mannschaftliche fußballerische Klasse führen, die einen so überlegen macht, das man eben nicht rennen und kämpfen muß wie der Gegner.
Oder passt da inzwischen das fußballerische Selbstverständnis nicht mehr mit der erbrachten Leistung zusammen und man ist eben gar nicht so gut, wie man glaubt zu sein und müsste eigentlich eben eine einwandfreie Arbeitseinstellung an den Tag legen.
Und ist es Trainern dann überhaupt möglich, eine fußballtaktische und -technische Überlegenheit in ein System zu formen, an dem sich eben Bremen oder Freiburg verheben würde aufgrund der individuellen Benachteiligung. Denn dafür muß man nicht nur glauben, man sei gut, sonst wäre man ja nicht beim FCB. Sondern man muß es wirklich sein. Und unter der Woche sich eben das erarbeiten, das man am Samstag auch mal fünfe grade sein lassen kann.
Bei Freiburg weiß jeder im Selbstverständnis, wir müssen uns den Arsch aufreißen. Und so ist auch das tägliche Arbeitsklima.
Und ich hab inzwischen stärkste Zweifel, das Du das in einen FCB oder abgeschwächt auch uns reinbekommst. Ich seh mich doch nicht als herausragenden Spietzenspieler und renn und kämpfe dann, als wenn ich permanent Defizite ausgleichen muß bei dem, was einen herausragenden Spitzenspieler ausmacht.
Lange Rede, wenig Sinn: man muß immer wieder die Arbeitseinstellung auch am Spieltag einfordern. Aber das eigentliche Thema, um konstant Ergebnisse zu liefern, ist für mich eher das Fußballerische, da muß man ran. Es darf nicht dauerhaft das Problem sein, das man nicht tagtäglich rennt, beisst und kratzt.
"Klopp" funktioniert nur, wenn Du als Spieler selbst der Meinung bist, wir dürfen nicht einmal LaPaloma pfeifen. Sei es, das man selbst weiss, das man nicht so gut ist. Oder aber wie in der PL die Konkurrenzsituation knallhart ist und man sich keine Nachlässigkeit erlauben kann.
Und Beides trifft weder bei Euch zu - da noch mit Berechtigung - noch bei uns - da nur aufgrund der etablierten Ausredenkultur einer Selbstzufriedenheit -
Ich glaube, dass das bei Bayern momentan kein Team ist. Es könnte wirklich daran liegen, dass einige der Topverdiener schon lange keine Topleistung mehr bringen. Und die anderen sich dann denken, "Na wenn der sich nicht den Arsch jedes Spiel aufreißt, warum sollte ich?" Kimmich ist mir ein Rätsel, der war ja wirklich mal gut. Aber er spielt nicht mal mehr die Hälfte von dem, was er vor 2-3 Jahren gespielt hat und es redet noch nicht mal jemand drüber. Da sagt keiner "der darf nicht auf rechts, den brauchen wir unbedingt im DM". Weil es nicht mehr stimmt. Und es ist auch keine "Formschwankung" mehr oder eine Rückkehr von Verletzung. Ein Pavlovic ist mittlerweile wertvoller. Pavlovic! Das müsste den Kimmich im Prinzip total anfixen, tut es aber anscheinend überhaupt nicht.
Aber natürlich liegt es auch an der Sättigung nach 11 Meisterschaften in Folge. Irgendwann wird das dann "normal", du gibst die 10 % weniger, na ja, und wenn du dann auf einen Gegner triffst, der einfach alles abräumt, reichts halt nicht mehr für Platz 1. Die Frage nach dem Einfluss des Trainers ist dann schwierig, aber bei Tuchel würd ich sagen, dass das lange recht gut ging. In den letzten Wochen hat ers aber nicht mehr hinbekommen und leider fing das hauptsächlich mit der komplett verbockten Aufstellung in Leverkusen an. Die hab ich nicht kapiert und dann wahrscheinlich das Team auch nicht. So haben sie zumindest seitdem gespielt.