Wie ich hierher gekommen bin
Im Folgenden schreibe ich mir ein paar persönliche Dinge von der Seele, wobei es aber tatsächlich nicht nur um das Managerspiel, sondern auch allgemein mein Verhältnis zum Fußball und meine persönliche Geschichte dahinter gehen wird. Auch auf meine körperliche Situation wird zum Schluss noch eingegangen und wem das zu Off-Topic ist (was ich verstehen kann), der braucht an dieser Stelle nicht mehr weiter zu lesen.
Ich hole einfach mal ganz weit aus. Mein Verhältnis zum Fußball begann schon vor der
Geburt (16.12.1988), als mein Opa (RIP) mich bereits beim Hamburger Fußballverein Walddörfer SV anmeldete. Nur um dann mit ansehen zu müssen, wie ich nach meiner ersten wirklich bewussten WM im Jahre 1994 völlig euphorisch im Alter von 5 Jahren anfing beim
SV Bergstedt Fußball zu spielen. Nunja, es war direkt bei ihm nebenan und so konnte er es wohl verschmerzen. Dort sollte ich dann auch insgesamt 11 Jahre spielen und mir wurde auch häufig Talent nachgesagt, vor allem in Sachen Spielübersicht, ebenso war man sich aber auch immer darüber einig, dass ich viel zu ängstlich in den Zweikämpfen war. Später habe ich nochmal mit 28 Jahren für ein halbes Jahr bei der 2. Herren des SV Bergstedt gespielt, aus heutiger Sicht mit 34 weiß ich aber, dass ich einfach kein guter Großfeldspieler bin und auf kleinen Feldern, vor allem in der Halle, einfach besser meine Stärken ausspielen kann.
Nun, wie war mein Verhältnis zum Fußball, nachdem ich mit 16 nicht mehr selbst aktiv gespielt habe? Tatsächlich wurde ich Mitglied bei
Ultra Sankt Pauli (USP) und war dort für ca. 3 Jahre sehr aktiv, ehe ich, wie für mich gewohnt, sehr radikal plötzlich einen Schlussstrich zog. Heute gehe ich nicht mal mehr ins Stadion, obwohl ich das regelmäßig tat, seit ich 5 bin und das erste Mal mit meinem Vater im Stadion war. Aus heutiger Sicht hat das Ultra-Leben einfach mein Muster bedient, mich sehr einseitig auf Dinge zu fokussieren und diesen auch andere Dinge unterzuordnen, letztendlich bin ich aber ein viel zu ruhebedürftiger Mensch und brauche zu sehr meine eigenen Räume und Rückzugsbereiche, um auf Dauer Spaß daran zu haben. Zudem stand der Fußball selbst eigentlich relativ wenig im Fokus, stattdessen ging es doch sehr viel um die eigene Selbstinszenierung per Choreographien, Liedern etc., die Antipathie gegenüber dem HSV und nicht zu vergessen auch sehr viel politischen Themen innerhalb des linken Spektrums. Letztendlich waren das gute und wichtige Erfahrungen für mich, rückblickend ging es dabei aber wohl weniger um das Leben als Ultra und den Verein, sondern viel mehr um die Suche nach mir selbst und meiner Identität, was ich dort auch bei vielen anderen Mitgliedern beobachten konnte.
Für meine Verhätnisse hatte ich danach die wohl einzige "Fußballpause" in meinem Leben für etwa 5 Jahre, in dieser Zeit entdeckte ich
Online-Poker und habe viel gespielt und auch geguckt. Geldtechnisch kam dabei auch nicht gerade wenig rum, für mehr war ich aber wie beim Fußball ein zu ängstlicher Spieler und habe lieber die "sicheren" kleineren Gewinne genommen, als mit mehr Risiko zu versuchen höher hinaus zu kommen. Im Alter von etwa 24 begann ich dann
Bundesliga-Tipprunden zu spielen und fand so meine Begeisterung für die Bundesliga zurück, habe nach einigen Jahren aber auch festgestellt, dass der Spaß am Fußball gucken darunter recht oft leidet, da ein Spiel, das tipptechnisch verloren ist, dann oft nur noch Frust erzeugt und es keinen Spaß mehr macht, sich dieses anzuschauen. Daher habe ich vor 2 Jahren mit dem Tippen aufgehört und es bis heute nicht bereut.
Allerdings zeigte mir vor ziemlich genau 4 Jahren ein guter Freund den Kicker-Manager in der
Classic Variante, bei dem ich die Taktik, einfach auf Lewa und Müller statt auf einen breiten Kader zu setzen, überhaupt nicht verstand und so ein anstreines Minus-Team bestehend aus Spielern von Paderborn und co. zusammen stellte. Nunja, es war mir eine Lehre und ich verstand, dass bei Classic zu diesem Zeitpunkt ein Team nur bestehend aus 3 Topstars quasi jedes breit zusammen gestellte Team locker schlug, weshalb mir der gleiche Freund vorschlug, mir doch mal die
Interactive-Variante anzuschauen. Gesagt getan und ich merkte schnell, dass ich hier etwas gefunden hatte, das mich begeisterte und ich begann, viel Zeit in das Basteln des Kaders zu investieren. Mein erstes Team sollte dann in der ersten Saison dann auch direkt voll einschlagen und mich am Ende bis hoch auf Platz 680 tragen, gute Griffe sowohl vor der Saison (Andre Silva, Ginter, Angelino etc.) sowie in der Winterpause (Baku, Haaland, Friedrich) machten es möglich. Die zweite Saison ging ich daher in dem Glauben an, das Resultat sei nun die Messlatte für zukünftige Platzierungen und wollte nun nach ganz oben hinaus. Dies glaubte ich durch die Konzentration auf Spieler von Gladbach und Hoffenheim erreichen zu können, denen ich ohne die Doppelbelastung jeweils eine sehr starke Saison zutraute. Ich legte eine brutale Bauchlandung hin und landete auf Platz 31.720 und das auch nur aufgrund guter Wintertransfers (Modeste, Burkardt, Grifo) und war nach dieser Vorstellung natürlich auf Wiedergutmachung aus. Da der erwähnte Freund mich dementsprechend auch locker in unserer 2er-Liga schlug, die zugleich auch meine einzige "Liga" ist, wollte ich alles in meiner Macht stehende tun, damit in dieser Saison ich als Sieger hervorgehen würde. Während der Vorbereitung fand ich dann auf der Suche nach Inspiration das Diesme-Forum und der Rest ist Geschichte und von mir auch schon im Saisonrückblick beschrieben worden. Was aber noch spannend zu erwähnen ist, ist die Tatsache, dass ich unser Duell in der 2er-Liga in diesem Jahr gewinnen konnte, da er wie ich einen Totalausfall im Sturm hatte (Schick, Tomas, Hlozek) und im Gegensatz zu mir die Unterschiedsspieler wie Frimpong und Musiala fehlten.
Abseits vom Kicker-Spiel habe ich in den letzten 2 Jahren meine Liebe für den
Amateurfußball entdeckt und fahre so oft ich kann mit dem Fahrrad zu Spielen der Oberliga und manchmal auch Landesliga Hamburgs, inzwischen lese ich dabei die News auf Fussifreunde.de genauso regelmäßig wie auf Kicker und kenne mich inzwischen daher auch recht gut auf dem Transfermarkt der Amateurklassen aus

Stadionbesuche hingegen sind für moch weitgehend uninteressant geworden, ich brauche die nähe zum Spielfeld möglichst direkt am Wellenbrecher, um intensiv die Atmosphäre auf dem Platz und den Trainerbänken mit zu bekommen. Tatsächlich war das auch ein Aspekt, der mir während Corona sogar ganz gut an den Geisterspielen gefallen hat, denn so waren Kommandos etc. auf dem Platz hörbar, die man sonst nicht mitbekommt. Auch heute werde ich wieder zum Fußball gucken fahren (Relegation ETV-Kilia Kiel für Aufstieg in die Regionalliga) und die Vorfreude ist wie immer groß.
Leider hat diese Saison persönlich auch einen faden Beigeschmack, denn wie schon kurz im ein oder anderen Spieltagsrückblick erwähnt plagen mich seit diesem Jahr zunehmend
gesundheitliche Probleme. Schon zuvor hatte ich starke Probleme mit Verspannungen, insbesondere im Bereich Kopf-Kiefer-Nacken, doch mit einem Wechsel der Matratze kamen dann ab dem neuen Jahr Schlafstörungen hinzu, die ich erst durch den mehrfachen Wechsel der Matratze halbwegs in den Griff bekommen konnte. Schmerzfrei schlafe ich seitdem aber nicht mehr, denn irgendwas drückt immer, egal auf welcher Matratze und nachdem es zuletzt die Knie waren, sind es jetzt die Sprunggelenke/Knöchel, die anscheinend in der Seitenlage schlecht belastet werden. Inzwischen mache ich mir auch keine Gedanken mehr darüber, ob und wie sowas überhaupt möglich sein kann, sondern gucke einfach nur nach Wegen, mich halbwegs ok zu fühlen und strebe dabei keinen Perfektionismus mehr an. Einige Bluttests haben in dieser Hinsicht trotz wie ich dachte sehr durchdacht zusammengestellter Ernährung Hinweise auf Nährstoffmangel gegeben, die eventuell für meine komischen Hautprobleme im Gesicht verantwortlich sein könnten, die sich auch seit diesem Jahr erst entwickelt haben.
Das viel größere Problem aber stellen meine Zähne/Kiefer dar, denn im März habe ich mich in Behandlung bei einem
Zahnarzt für Kieferfunktionsstörungen begeben, der neben einer angefertigten Schiene meine Zähne an Stellen eingeschliffen hat, an denen er Fehlkontakte erkannt haben wollte, also z.B. zu große Ecken, auf denen man dann rumkaut und der Zahn nicht richtig treffen kann. Inzwischen war er 5 oder 6 mal an den Zähnen dran und auch wenn sich mein Kiefer seitdem zwar etwas gelockerter anfühlt, habe ich seitdem den Eindruck/Angst, als habe er deutlich zu viel abgeschliffen, denn auf der linken Seite entsteht unter einem angeschliffenen Zahn seitdem regelmäßig ein Ziehen/Druckschmerz, der auch im Ruhezustand auftritt und ich habe zunehmend einen Tinitus, insbesondere auf dem linken Ohr. Die Sorge ist groß bei mir, dass hier einiges schief gegangen sein könnte und ich hoffe, dass sich das alles noch irgendwie zum Guten wenden wird, die nächsten Schritte werde ich aber sehr Bedacht einleiten. Leider also viel Ungewissheit aus gesundheitlicher Sicht und das mit gerade mal 34, auch wenn aufgrund meines Sports und meines gesunden Lebensstils zumindest die Parameter bzgl. Blutdruck, Entündungswerten, Cholesterin etc. nahezu optimal sind, was immerhin ein Lichtblick ist. Zum Gück habe ich aber eine tolle Freundin, die mich immer unterstützt, egal wie schlecht meine Laune auch ist und auch meine Eltern sind immer für mich da.
Damit endet dann auch dieser kleine Einblick in meine eigene Geschichte/Situation, wenn es jemand bis hierher geschafft haben sollte weiß er nun etwas mehr von mir, aber keine Sorge, abseits solcher Threads wird sich hier natürlich auch in Zukunft fast alles ausschließlich um das Manager-Spiel drehen, so wie es sich auch gehört
